Förderverein Jugendkunst e.V.

Der Verein leistet Jugendarbeit mit den Mitteln der Kunst, ohne jedoch dabei für Jugendliche »Schutzräume« zu schaffen. Für die Umsetzung der verschiedensten Projekte sind Werkstätten (Buch-, Medien-, Siebdruck-, Keramikwerkstatt, Zeichenatelier) eingerichtet worden.

In einem Kursprogramm vermitteln Künstler aus der Region und MitarbeiterInnen des Hauses vom beginnenden Nachmittag bis in die frühen Abendstunden als Ergänzung zur schulischen Ausbildung handwerkliche und künstlerische Grundlagen. Es ist ein wichtiges Weiterbildungsangebot für Schüler und junge Heranwachsende und fungiert oft als Berufsorientierung für alle Interessenten, die später in Bereichen Design, Bildende Kunst oder Kommunikation beruflich Fuß fassen wollen.

In den Ferien veranstaltet der Verein gemeinsam mit nationalen und europäischen Partnern Workshops, Künstlerwerkstätten und Bildungsfreizeiten in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland und im europäischen Ausland.

Speziell für Lehrer und Schulklassen bieten wir die Nutzung unserer Werkstätten im Rahmen von Projekttagen und -wochen. Projektarbeit bedeutet für uns das Lernen in pädagogisch bewußt gestalteten Handlungssituationen. Die Athmosphäre in den offenen Räumen eines historischen Backsteingebäudes wie dem Speicher am Katharinenberg und die umfangreich ausgestatteten Werkstätten bieten dafür ein ausgezeichnetes Klima.

Das Modellprojekt »Studio für junge Musik« öffnet die Werkstätten für die Interessen und Belange junger Musiker. Wir unterstützen bei der Produktion von T-Shirts, Plakaten, Flyern, CD-Booklets, Videoclips, Bandphotos, DEMO-Aufnahmen, sowwie bei der Organisation von Konzerten. Dabei verstehen wir uns nicht als Dienstleister sondern als Projektpartner. Wir geben fachlichen Rat und technische Unterstützung. Entworfen und produziert wird von den Projektteilnehmern selbst.

Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht die Herstellung von Handlungsprodukten. Sie sind veröffentlichungsfähige, materielle und geistige Ergebnisse der Projektarbeit. Mit diesen Produkten können sich die Kinder- und Jugendlichen identifizieren, sie bieten aber auch Gelegenheit für Auswertung und Kritik.

Unser Ziel ist es Kopf- und Handarbeit in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen und eine dynamische Wechselwirkung dieser beiden Pole anzuregen. Die Kinder und Jugendlichen sollen ganzheitlich angesprochen werden, sowohl mit dem Kopf, aber auch mit dem Herzen, den Händen und allen anderen Sinnen.

Mit der dramatisch sinkenden Zahl der Lehrstellen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich der Förderverein Jugendkunst e.V. 2005 entschlossen, junge Menschen in den vereinseigenen Werkstätten von der IHK anerkannte Lehrstellen anzubieten. 2007 werden 1 Mediengestalter/Print und 1 Siebdrucker ausgebildet. Als Partner

der Jugendgerichtshilfe leisten Jugendliche ihre Sozialstunden im Verein. Zahlreiche Schüler, angehende Erzieher und Studenten sammeln jährlich im Rahmen von Praktika Erfahrungen in der kulturellen Jugendbildung.

Zur Geschichte

Der Verein existiert seit dem Jahre 1992. Zum Zeitpunkt der Gründung betrieb der Verein im wesentlichen 2

Projekte. Diese waren die Mal- und Werkkunstschule mit einem umfangreichen künstlerischen Kursangebot und dem mueckenschweinverlag, der sich dem Verlegen von Büchern junger und jüngster Autoren verschrieben

hat.

Lange Zeit suchte der Verein nach einer Möglichkeit beide Projekte unter einem Dach zu vereinen. Dies gelang mit der »Kunstbesetzung« des Speichers am Katharinenberg im Jahr 2001.

Zur ohnehin schon vorhandenen Kurs- und Projektarbeit, sah man sich nun der Herausforderung gegenüber, auch einen Veranstaltungsbetrieb aufzubauen. Seitdem veranstaltet der Verein regelmäßig Konzerte (insbesondere JAZZ), organisiert Ausstellungen junger Künstler und stellte die Räume im Speicher am Katharinenberg anderen Vereinen, Institutionen und Menschen der Stadt für politische Diskussionsrunden, Seminare, Parties, Kinoveranstaltungen, Internationale Jugendbegegnungen, Gesprächsrunden und Private Feiern zur Verfügung.

Der Einzug des integratives Freizeittreffes »Bleicheneck« und der Jugendberufshilfe »Ran an die Zukunft« in den Speicher am Katharinenberg im Frühjahr 2007 bedeuten für den Verein wichtige, neue Impulse und Perspektiven für die künftige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Region.